Freitag, 22. August 2014

Ersteindruck Divinity: Original Sin


Divinity: Original Sin
Den gesamten Sonntag haben H3adless und ich damit verbracht, uns durch die Welt von Rivellion zu gespielt. Da wir damit jedoch noch lange nicht das Ende des Spiels erreicht haben, will ich euch hier kurz von meinem Ersteindruck berichten.

Divinity Original Sin orientiert sich an Rollenspielklassikern wie Baldur‘s Gate (1998) und Neverwinter Nights (2002). Doch schafft es dieses Spiel sich damit zu messen und vielleicht sogar diese Legenden der Rollenspielgeschichte zu übertrumpfen?

Doch beginnen wir mal ganz weit vorne. Die Charaktererstellung ist umfangreich und bietet eine Vielfalt an Klassen, die auch noch nach eigenen Wünschen optimiert werden können. Ein Mix aus Hexer und Ritter? Na logo, machbar! Etwas weniger Freiheit bietet die optische Gestaltung. Hier können die Charaktere aus einigen vorgefertigten Teilen zusammengefügt werden. Grundsätzlich gehören zu jedem Spiel immer zwei Charaktere zu denen noch weitere NPC Gruppenmitglieder aufgenommen werden können.

Das Spiel selbst ist schön anzusehen und vor allem die Elementeffekte sorgen für optische Highlights. Lediglich die nicht komplett frei drehbare Kamera ist ein kleiner Wehrmutstropfen.

Wir haben uns für unser kooperatives Spiel eine nahkämpfende Schurkin und einen unterstützenden Hexer ausgesucht. Nach zwei einleitenden Kämpfen, das optionale Tutorial haben wir als alte Hasen des Rollenspielgenres mal übersprungen, werden wir in der Stadt Cyseal erwartet.

Hier offenbart sich dann die in meinen Augen bislang größte Schwäche, Text. Diese Schwäche ergibt sich aus drei eigentlich sehr positiven Grundzügen. Zum einen kann man mit jedem NPC über alles Reden. Grundsätzlich eine super Idee um versteckte Hinweise zu geben, Nebenaufträge einzuleiten und die Erforschung der Welt interessant zu gestalten. Zum anderen gibt es massenhaft Leute in Cyseal was die Welt lebendig und glaubwürdig wirken lässt. Und zu guter Letzt werden für die Quest relevante Personen nicht markiert, auch das finde ich grundsätzlich Spitze, da sonst viele Spiele in stupidem „ich folge dem Pfeil“ ausarten. Zusammenkommend sorgt dies jedoch für eine Überflutung des Spielers mit meist belanglosen Texten.

Dies lässt gerade den Einstieg massiv langatmig wirken.  Um dass einmal in Relation zu setzen: Die Beiden Kämpfe am Anfang mit ausführlichem Erkunden der Umgebung haben ca. 30 Minuten gedauert. In der Stadt Cyseal haben wir uns beinahe drei Stunden aufgehalten, bis uns die Story dann mal wieder ins Umland geführt hat. Das führte bei dem Schurken, zu massiver Kleptomanie und bei beiden zu allgemein weniger Interesse mit all den Leuten zu sprechen. So haben wir einige Bereiche wie den Marktplatz oder die Kaserne der Legion mehr oder weniger ausgelassen. 

Eine der speziellen Charakterfähigkeiten, oder Perks, welche wir uns zum Anfang ausgesucht hatten ist Tierfreund. Damit ist es möglich mit jedem Tier zu sprechen. Dies lockert die Gespräche mit den Menschen noch mal auf, da Tiere ganz andere Ansichten und Themen vertreten. Bestes Beispiel ist hier wohl der Ochse Bulli, der glaubt mit hellseherischen Fähigkeiten ausgestattet zu sein. Die Tiere können uns auch durchaus mal in einer Quest hilfreiche Tipps geben.

Sobald man die Stadt wieder verlässt, kommt das gut gelungene Kampfsystem zum Einsatz. Hier sind taktisch richtige Aufstellungen gefordert und das clevere einsetzen der Elemente bringt dem Spieler viele Vorteile. So kann man die Gegner erst mit einem Wasserzauber einnässen, um sie in der nächsten Runde mit einem Blitz zu schocken, oder mit einem Frostzauber komplett einzufrieren.  Das System klingt zunächst altbekannt, wurde jedoch einfallsreich und intelligent umgesetzt. Doch auch der Gegner nutzt dieses System um die Helden zu schlagen und stellt sich dabei überraschend clever an. So geraten wir schon mal in einen Hinterhalt von Bogenschützen die sich auf erhöhter Position verschanzen oder werden von Wildschweinen umlaufen, während uns Bogenschützen und Magier beschäftigen.

Dadurch ist das Kampfsystem durchaus fordernd und vermittelt dem Spieler immer wieder Erfolge.  Besonders im Koop sind die Gespräche zwischen Charakteren, wo man sich gegenseitig kurze Statements zum aktuell Kampf präsentiert, die nicht selten vor Eigenlob stinken, sehr cool und auflockernd. Anscheinend wird dieses Element auch für die Charakterentwicklung genutzt, doch ob dieses System einen großen Einfluss auf die Story hat, konnten wir bislang jedoch noch nicht feststellen, dafür haben wir noch nicht lange genug gespielt.

Auch das Gegnerdesign gefällt mir sehr gut, hier haben es mir vor allem die kleinen creepigen Selbstzerstörungszombies angetan, deren Lunte man besser mit viel Wasser löscht bevor der Zombie bei dir ist.

Es jedoch auch möglich in Gebiete zu geraten, in denen man noch nicht sein sollte. Hier wird man dann ziemlich vermöbelt, was schon mal in Kombination mit den nicht angezeigten Wegen zu Verwirrung und Trial-and-Error Situationen führen kann. So haben wir einige Zeit gebraucht um zu realisieren, dass die Gruppe aus Wildschweinen, Bogenschützen und einem Magier für uns noch eine kleine Nummer zu groß waren. Hier hilft dann nur Rückzug und zu einem späteren Zeitpunkt wiederkehren.

Sehr umfangreich ist das Spiel auch wieder bei dem Lootsystem. Fast alles ist einsteckbar und für den Spieler nutzbar zu machen, und sei es auch nur Gold. So können besondere Pfeile gebaut werden, Essen gekocht und Waffen und Rüstungen geschmiedet und geschliffen werden. Diese ganzen Optionen überlasten das Inventar ziemlich und sorgen für einiges Durcheinander. Zumal das Händlersystem die manuelle Sortierung im Inventar nicht übernimmt und sein eigenes durcheinander beim Handel präsentiert. Das ist schon sehr unnötig. Hier hätte man durchaus mal bei anderen Spielen schauen können, die dies wesentlich besser organisieren.

Meiner Meinung nach kommt das Spiel nicht ganz an die Klassiker des Genres heran, doch genug gemeckert, alles in allem bin ich mit dem Spiel bislang sehr zufrieden. Die Kämpfe sind knackig, optisch ist das Spiel durchaus schön, die Quest sind abwechslungsreich und das ganze wird immer wieder mit skurrilen und lustigen Sequenzen, wie zum Beispiel einer vor der Gruppe fliehenden Schatztruhe aufgelockert.  

Eine DRM Freie Version ist auf der Plattform Good old Games zu erhalten.

Freitag, 15. August 2014

Risen 3 - Titan Lords





Mit Risen 3 – Titan Lords entführt uns Piranha Bytes erneut in die Welt von Piraten, Schätzen und Kriegen gegen Titanen. Gestern ging die Risen Reihe in die dritte Runde und will damit zurück zu den Wurzeln. Fans freuen sich auf eine Rückbesinnung zu alten Tugenden aus Risen 1 und dem geistigen Vorgänger Gothic. Ob dieses Versprechen gehalten wird, oder nur heiße Luft gezaubert wird, seht ihr bald hier im Blog. Wir arbeiten bereits am Ersteindruck und nehmen das Spiel unter die Lupe. Wer bis dahin nicht warten will kann Live dabei sein und sich das ofenfrische Let’s Play zu Risen 3 ansehen.