Freitag, 30. Januar 2015

Jack und das Kuckucksuhrherz


 Jack und das Kuckucksuhrherz ist ein französischer Animationsfilm produziert von Virginie Silla, auf den ich über Robert Hofmann (Youtube Kanal ) von DVD-Kritik aufmerksam geworden bin.  Der Trailer hat mich schon mal sehr neugierig gemacht und als Sanya den Film endlich gekauft hatte, haben wir uns den sofort angeschaut.

Der kleine Jack wird 1874 in der wohl kältesten Nacht in Edinburgh, Schottland, geboren. Dadurch schlägt sein Herz anfangs nicht und die Hebamme ersetzt dieses durch eine Kuckucksuhr. Da dieses Herz jedoch ziemlich schwach und fragil ist, muss der kleine Jack sich von großen Gefühlen fernhalten, vor allem ist das Thema Liebe für ihn tabu. Dies ist natürlich der Grundstoff für eine Liebesgeschichte, die ihn über Paris bis nach Andalusien bringt und einige seltsame sowie schrullige und zugleich liebenswürdige Charaktere einfügt.

Der Film nimmt sich zwar durchaus permanent ernst, doch ist er mit so vielen tollen kleinen Details gespickt, dass er einem immer wieder ein Lächeln abringt. Die Geschichte ist dabei stets vorhersehbar und beinhaltet wenige Überraschungsmomente, doch ist Sie so liebevoll gestaltet und die Charaktere und Umgebungen so abwechslungsreich, dass dies ausnahmsweise gerne mal von mir akzeptiert wird und ich mich an dem Film kaum satt sehen kann.

Ich empfehle Jack und das Kuckucksuhrherz jedem, der einfach mal einen tollen Film mit einem erfrischenden Look und absurd andersartigen Szenario sehen will.

Dabei ist Jack und das Kuckucksuhrherz, als Animationsfilm, von der USK mit einem FSK 6 versehen worden, diese Einstufung bezieht sich jedoch wie so oft wohl nur auf die Darstellung von Gewalt. Obwohl Jack und das Kuckucksuhrherz weniger Gewalt als viele Filme aus meiner Kindheit, wie zum Beispiel Tom und Jerry, Asterix und Obelix oder Digimon, beinhaltet, empfehle ich diesen Film eher ab 12 Jahren.  Der Grundton ist recht dunkel gehalten und erinnert gerne mal an Tim Burton, zudem gibt es einige recht makabre Stellen und auch das Ende ist nicht Genre typisch einfach zu verstehen. Zudem sollten auch die englischen Lieder, mit deutschen Untertiteln, dann besser verstanden werden was doch schon sehr wichtig für die gesamte Handlung ist.  
Jack und das Kuckucksuhrherz bei Amazon

Montag, 26. Januar 2015

Aliens: Colonial Marines

Die Alien Reihe hat neben den zahlreichen Filmen auch etliche Ableger in anderen Bereichen hervorgebracht. Mit Aliens: Colonial Marines (ACM) kam Anfang 2013 ein weiteres Kapitel aus dem Hause Gearbox Software hervor. Versprochen wurde uns ein Sci-Fi Horror Egoshooter, doch für viele war es nur eine schlecht aufgelöste Schlaftablette. Dabei hat das Spiel doch alles was es braucht: eine düstere Atmosphäre, Aliens und Marines mit fetten Waffen.

Freitag, 23. Januar 2015

Eigene Meinung. Ein Kommentar zum deutschen Weltbild.


Völlig ungewöhnlich für diesen Blog, doch es geht nicht anders ich muss mal einfach meine Meinung zum aktuellen deutschen Verständnis loswerden.
Es geht ein Ruck durch Deutschland. Die Menschen gehen wieder auf die Straßen, überall sind Bilder mit „Je suis Charlie“ und wir befinden uns wieder in einem Krieg mit Russland.

Es passiert viel und immer sind es die Bösen, die anderen, die schuld sind: Die Pegida möchte das Abendland und deren Kultur vor dem islamistischen Einflüssen schützen; die Terroristen sind böse Islamisten, welche verblendet durch ihre Religion die hohen Werte und Freiheiten, der europäischen Union nicht erkennen würden;  zudem ist ja auch Russland der böse Aggressor, der die armen Ukrainer völlig zu Unrecht überfallen hat.

Alle drei Themen haben eins gemeinsam, wir verteidigen. Egal ob unsere Werte, unsere Kultur oder unser Territorium, wir verteidigen. Zumindest in unserer Rhetorik und in unserer Presse scheint das Bild eindeutig zu sein.

Doch ist das wirklich so?

Die westlichen Kulturen, und damit auch die deutsche Kultur, haben sich in den letzten Jahrzehnten allzu polemisch, als die überlegene, die bessere Kultur dargestellt und ihr Gedankengut ähnlich extremistisch verbreitet, wie uns heute der Islam erscheint.

Dabei haben wir jedoch nicht nur die hervorragenden Ideen der Rechtstaatlichkeit, Gleichberechtigung und Meinungsfreiheit proklamiert, sondern eben auch Profitgier, politische Biegsamkeit und Lobbyismus.  Wir haben uns mit der Missionarstätigkeit einen Bärendienst geleistet.

Egal ob es um Russland geht, denen wir mit einer Dreistigkeit und Unverschämtheit den Rang einer Supermacht aberkannt haben und dies als Anlass genommen haben, all jene ehemaligen Satelliten der Atommacht mit Verträgen und Abkommen an uns zu binden, ohne darauf zu achten, dass diese Weltmacht, mehr ist als ein kleiner Rohstofflieferant für Europa. Wer mit einer solchen Blauäugigkeit nur die Geschichte der letzten ein bis zwei Jahrzehnte im Kopf hat, braucht sich nicht wundern, wenn ihm auf einmal ein Großer die Grenzen zeigt.

Und was machen die Europäer, allen voran Deutschland? Säbbelrasseln und Quengeln wie Kinder denen ein Spielzeug entrissen wird.

Die islamische Welt funktioniert in meinen Augen zwar gänzlich anders, doch der Grund und die Reaktionen sind extrem ähnlich. Wieder haben wir die Staaten destabilisiert, um uns einen großen Teil vom Kuchen zu sichern. Beispiele gibt es auch hier zu genüge: Golfkriege, Afghanistankriege uvm. Doch bleiben wir mal in Afghanistan, da dies das perfekte Schaubild ist.

Zur Zeit des kalten Krieges wird die in Afghanistan vorherrschende Republik, die aus der Folge der Kolonialzeit durch die Briten entstanden ist, gestürzt. Daraufhin ist ein, wie zu der Zeit üblicher, Stellvertreterkrieg zwischen Russland und den USA entstanden. In diesem Krieg wurden den Mudschahedin vom Westpakt unterstützt und ausgebildet. Der Krieg wurde damals vom Westpakt religiös mit angepassten, dschidadistischen Thesen und Büchern untermauert, um den Kampfeswillen und die Unterstützung der Bevölkerung zu gewinnen. Der Krieg gegen Russland wurde dadurch mit den Mudschahedin gewonnen, doch der Staat blieb zerstört und ohne Unterstützung zurück. So konnten die, von Pakistan und Saudi Arabien unterstützen, Taliban die Macht übernehmen und Afghanistan zu der Keimzelle des Terrors machen die es heute ist.

Was können wir also nun anstellen, um unseren Ziele zu erreichen? Auf Konfrontation gehen, wie die Presse und die Bundesrepublik dies beim Thema Russland macht? Oder sich abgrenzen und uns nur noch um unseren eigenen kleinen Bereich kümmern, wie es sich die zehntausenden Demonstranten für Pegida und co. zu wünschen scheinen?

Beides wird in meinen Augen nicht zu einer großartigen Verbesserung unserer Situation führen. Wir sollten endlich anfangen vor unserer eigenen Haustür zu kehren. Im kleinem wie im Großen.

Wenn wir uns selber nicht im Griff haben, wie können wir es dann von anderen erwarten? Wir sparen wo es nur geht. Schulen arbeiten noch immer mit Material von anno dazumal, dafür sind die Klassen effizienter mit mehr Schülern ausgerüstet worden. Krankenhäuser und Ärzte werden als Unternehmen dargestellt, die nur noch mit Blick auf wirtschaftliche Rentabilität dem Patienten Behandlungen angedeihen lassen können. Politiker handeln Freihandelsabkommen aus, welche unsere Legislative und Judikative in den Dienst von Wirtschaftsunternehmen übergibt und einzelne Anschläge werden, so grausam Sie auch sind, sofort genutzt um die eigenen Interessen zu stärken, ohne sich Gedanken über Ursache und Lösung zu bemühen.

Genau hier müssen wir ansetzen, die Berichtserstattung weniger polemisch und mehr auf Fakten basierend zu nutzen. Alle Seiten beleuchten und nicht der erstbesten hetzenden Kriegsrhetorik zu verfallen. Gerade Deutschland hat doch erlebt, was das Vertrauen auf Propanga für einen immensen Schaden anrichtet kann. 

Es gilt also die wirklich wichtigen Themen zu leben und gegen die anderen Ausuferungen vorzugehen. Und wenn ein Rechtsstaat, wie ihn die USA von jedem fordert es zu sein, seine Menschenrechtsverletzungen nicht selbstständig ahndet und verfolgt, dann ist es verdammt nochmal die Aufgabe Deutschlands, sich von seinem Vasallenstatus loszusagen, die USA vor den Strafgerichtshof zu zerren und wenn nötig mit Handelsbeschränkungen, Embargos und politischer Abkühlung merken zu lassen, dass es nicht richtig ist andere Staaten auszuspionieren und Menschen zu foltern.

Wir als Deutsche müssen uns emanzipieren, uns ein Rückgrat wachsen lassen, für unsere Werte einstehen und das ohne ein Missionar zu werden. Nur wenn wir dies auf lange Sicht und ohne wirtschaftliches Interesse durchziehen, werden wir die Welt für uns verbessern ohne verbrannte Erde zu hinterlassen und uns auf lange Sicht nicht selbst auf den Scheiterhaufen zu stellen.