Mit dem Titel Anno 1602 ist den Entwicklerstudios Max Design
und Sunflowers 1998 ein außergewöhnlicher Erfolg gelungen. Mit mehr als zwei
Millionen verkauften Exemplaren galt Anno lange als das erfolgreichste entwickelte
Spiel aus dem deutschsprachigen Raum.
Dabei ist Anno nicht im typischen Genre der Systemseller
Action-Adventure oder Ego Shooter sondern aus der kleinen, fast ausschließlich
in Deutschland populären, Nische der Wirtschaftssimulationen.
Warum ist Anno also ein solch erfolgreiches Spiel geworden?
Ich glaube dafür ist das Spielkonzept verantwortlich. Es spielt sich
grundlegend wie ein Aufbaustrategiespiel, wie StarCraft oder Age of Empires,
dabei ist es jedoch das Ziel, Inseln zu besiedeln und seine Bevölkerung zu
versorgen. Kämpfe oder gar ein Krieg sind zwar möglich, jedoch die Grundlage
des Spiels ist ganz klar der Aufbau einer florierenden Wirtschaft und einer
zufriedenen Bevölkerung.
Damit wird der Schwerpunkt verlegt und das Spiel ermöglicht
es dem Spieler in aller „Ruhe“ seine Besiedelung voran zu treiben. Ruhe ist natürlich nur bedingt vorhanden,
denn die Bevölkerung wird mit der Zeit recht anspruchsvoll, Piraten treiben ihr
Unwesen, Computergegner oder menschliche Mitspieler wollen zuerst die besten
Inseln besiedeln. Wenn dann noch ein Feuer ausbricht, ist es endgültig vorbei
mit der Beschaulichkeit und Anno hat dich voll im Griff.
Doch zurück zum Anfang, die Story ist ziemlich Simpel und
kann trotz einiger Szenarien und Kampagnen getrost ignoriert werden. Du wirst
mit einem kleinen Schiff auf die Reise geschickt, um auf einer Inselgruppe eine
Stadt zu gründen. Die angesiedelten Pioniere brauchen natürlich
Grundnahrungsmittel und wir brauchen mehr Baumaterial und Holz, um weitere
Betriebe zu gründen und um die Stadt zu vergrößern. Dieses gibt es jedoch nur
teuer bei einem der handelnden NPCs zu kaufen.
Später können wir das Baumaterial selbst herstellen und werden somit
unabhängig von Importen. Wenn alle Bedürfnisse erfüllt sind, steigen unsere Pioniere
zur nächsten Stufe auf und ermöglichen uns den Zugriff auf weitere
Produktionslinien. Mit den aufgestiegenen Bürgern kommen dann jedoch auch immer
anspruchsvollere Bedürfnisse.
Schon bald brauchen wir eine zweite Insel, um die
geforderten Produkte herstellen zu können. Dafür wird dann natürlich auch schon
bald ein zweites Schiff benötigt, welches wir in unserer eigenen kleinen Werft
produzieren. Nach diesem Prinzip fordert uns Anno über Stunden immer wieder auf
unsere Stadt zu verbessern und auszubauen. Eine Stadt mit einem schicken
Badehaus, einer festen Stadtmauer und perfekt ausgeloteter Wirtschaft kann
schon mal einige Stunden Spielzeit erfordern. So gewinnt man das erschaffene
allerdings auch lieb und sorgt für immer wieder kleine schöne Ecken mit
Ziergebäuden, die es ebenfalls zu genüge im Anno Universum gibt.
Dieses Spielprinzip wurde in den über die Jahre erschienen
Ablegern ausgebaut und bietet mit Anno 1404 Venedig, aus dem Jahr 2010, das
meiner Meinung nach kompletteste Spiel der Serie. Dementsprechend werden wir
uns in einem weiteren Teil auch noch einmal genau diesem Spiel und dem
vorhandenen Multiplayer im Detail zuwenden. Habt ihr Anno schon einmal gespielt
und was haltet ihr von der Serie? Wünscht ihr euch für den zweiten Teil
bestimmte Themen und Details, auf die ich näher eingehen soll?