Mittwoch, 25. März 2015

Fukushima strahlt weiter. Erwartet werden bis zu 40.000 Tote durch Spätfolgen.


Ja ich weiß, wir sind ein Gamingblog und ja es gibt aktuellere Themen als Fukushima. Doch ich möchte euch gerne dieses Thema in Erinnerung rufen, da es bei unseren japanischen Freunden nicht wirklich gut aussieht.

Mittlerweile sind seit der Katastrophe am Kraftwerk Fukushima Daiichi vier Jahre vergangen. Das Leben hat sich wieder normalisiert und die Medien verfolgen aktuellere Themen – An dieser Stelle meine aufrichtige Anteilnahme an die Verwandten der Opfer vom Flug 4U9525 – Doch was passiert vor Ort und wie gefährlich ist diese Katastrophe heute noch?

Dazu findet man so gut wie nichts in den aktuellen Medien und auch ich musste einige Zeit suchen um an halbwegs aktuelle Quellen zu kommen. Nach Berichten der IPPNW (Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges) rechnet man in Japan mit bis zu 40.000 Krebstodesfällen. Allerdings schließen diese Zahlen wohl nur die „offensichtlich“ betroffenen ein, gleichzeitig berichtet die IPPNW davon, dass bei Aufräumarbeiten von kontaminierten Böden die radioaktiven Abfälle wohl auf die Deponien für Hausmüll anderer Gemeinden anteilsmäßig entsorgt werden. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet der Strahlung, doch bedeutet dies doch offensichtlich, dass die lokale Belastung auf ganz Japan verteilt wird, somit dürften in einigen weiteren Gemeinden die Strahlenbelastungen stark ansteigen und dort noch weitere Krebsfälle entstehen. Diese werden dann aber wohl keine Chance auf Entschädigungen erhalten.

Auch mit dem Kühlwasser scheint Tepco noch immer nicht klar gekommen zu sein. Laut Tepco lagern aktuell rund 590 Millionen Liter Wasser auf dem Gelände und die Menge steigt stetig. Allerdings fallen täglich 700.000 Liter an kontaminiertem Kühlwasser an, was über den aktuellen Zeitraum von vier Jahren eigentlich 1,022 Milliarden Liter sein müssten. Wir sollten uns also überlegen ob wir Fisch aus dem Pazifik weiterhin ohne Bedenken genießen können. 

Ich will euch jedoch nicht den Geschmack auf Fisch vermiesen, sondern euch das Thema Fukushima noch einmal ins Gedächtnis rufen.  Informiert euch und verliert es nicht aus den Augen. Das Thema ist noch nicht vorüber und wenn wir dies schleifen lassen, dann werden auch unsere Kinder noch darunter leiden. Empfehlen kann ich euch hier:


Bitte informiert euch und postet doch einfach mal in die Kommentare, was eurer Meinung nach verbessert werden muss um diese Katastrophe in den Griff zu bekommen.

Freitag, 20. März 2015

Cities Skylines


Meine Güte was war ich nach SimCity skeptisch ob die Städtebau Simulationen für mich noch eine Zukunft haben. Pseudomultiplayer, Onlinepflicht verbunden mit Verbindungsproblemen und vor allem das immer mehr auf Zugänglichkeit optimierte Gameplay hat mich dazu veranlasst bei SimCity nur zuzusehen.

Doch nun kommt für mich wie aus dem nichts Cities Skylines auf den Markt und ich muss sagen, ich bin ebenfalls erst sehr skeptisch gewesen. Doch die durchaus positive Berichterstattung bei Giga und auch das Let`sPlay von Gronkh, haben mich veranlasst dem Spiel eine Chance zu geben.

Nun, das Spiel kommt von Amazon zwar auf einer DVD, allerdings ist direkt nach der Installation erst mal ein 1,5 GB Patch geladen worden. Dies hat meine Vorfreude erstmal direkt auf den Boden der Tatsachen gebracht. Dennoch, die Installation ist recht schnell vollbracht und auch der Server für den Patch gehört zu den schnellen Servern und lässt meine Internetverbindung glühen. Hier macht der Publisher Paradox Interactive einen soliden Job.

Jetzt aber endlich zum Spiel. Wie schon bei SimCity baut der Spieler bei Cities Skylines an einer Autobahnabfahrt seine Stadt auf, dabei wird jedoch jeder Bürger mit einem eigenen Tagesablauf simuliert. Dies ist die größte Änderung gegenüber dem Konkurrenzprodukt SimCity und eine absolute Stärke. Das Spiel ist dadurch absolut nachvollziehbar und Engpässe in der Versorgung können schnell erkannt und behoben werden.

Sehr gut finde ich auch, dass ich meine Stadt in entsprechende Stadtviertel einteilen und für diese Stadtviertel bestimmte Verordnungen erlassen kann. Somit ist es zum Beispiel möglich Hochhäuser zu untersagen, um ein harmonisches Vorstadt Niveau zu erreichen.

Teilweise hat man schon den Eindruck, dass die Entwickler nach der Veröffentlichung von Maxis‘ SimCity ein Brainstorming gemacht haben, welche Fehler gemacht wurden, um diese systematisch zu umgehen. Denn auch für den letzten großen Kritikpunkt, die viel zu kleinen Stadtflächen von Sim City, hat das finnische Entwicklerteam eine Lösung gefunden. Die Stadt kann benachbarte Landstriche erwerben, um sich dort auszubreiten. Somit kommt schon früh das Feeling auf in der eigenen Expansion nicht eingeschränkt zu sein. Sehr förderlich für meinen Größenwahn und meiner Motivation meine Stadt auszubauen.   

Ich bin also durch sehr zufrieden mit Cities Skylines und da stört es auch kaum, dass die Baugebietsverteilung nicht sehr flexibel ist und schon mal mitten unter Hochhäusern nur Platz für vereinzelte Einfamilienhäuser ist.  

Auch der Grafikstil ist wunderbar und zeigt einen wunderschönen Wuselfaktor. Lediglich bei höchster Zoomstufe ist aktuell das Gebäude im Fokus stets unscharf, während das Gebäude im Hintergrund scharf dargestellt wird.

Ich habe zwar erst wenige Stunden gespielt und dennoch hat mich das Spiel total in seinem Bann. City Skyline ist für mich der Nachfolger den ich mir seit Sim City 4 gewünscht habe. Vielleicht auf Dauer ein wenig zu leicht, doch der mitgelieferte Karteneditor und die Möglichkeit das Spiel zu modden heben dieses Manko locker wieder auf.

Wie bei Städtebausimulationen üblich hatte auch die USK keinerlei Einwände und hat das Spiel ab 0 Jahren freigegeben. Das Spiel verfügt über keine problematischen Gewalt- oder Sexdarstellungen, durch die Modbarkeit ist es jedoch theoretisch möglich, dass solche Inhalte durch die Community erstellt werden. Als Eltern empfiehlt es sich also schon mal öfters dem Kind über die Schulter zu schauen. Doch gerade bei diesem Spiel könnte gemeinsames Städteplanen sich perfekt anbieten, um zusammen zu spielen. Da das Spiel jedoch ziemlich komplex ist, sollte das Kind allerdings schon verstehen können was auf dem Bildschirm passiert.

Ich halte das Spiel sogar für Pädagogisch wertvoll, denn durch die komplett simulierten Familien, ihrer Schulbildung, die daraus resultierenden Berufe, sowie die planerischen Erforderlichkeiten eine Stadt modern und am Leben zu erhalten, kann das Spiel in Verbindung mit dem richtigen Unterricht und Fragestellungen rudimentäres Wissen über Strukturwandel, Sozialwissenschaften und auch wirtschaftliche Belange vermitteln.

So viel also von Cities Skylines. Ich bin begeistert, finde kaum was zu meckern und so ist mir dann auch Steam egal. Großes Lob nach Finnland für diese tolle Simulation. Was haltet ihr von Städtebausimulationen?

Freitag, 13. März 2015

Extreme G2


Ich habe Extreme G2 als Schnäppchen auf dem Flohmarkt erstanden, und mich an viele großartige Stunden Spielspass erinnert. Doch kann dieser Futureracer auch 17 Jahre nach seiner Veröffentlichung noch den Erwartungen an ein extrem schnelles Rennspiel und meiner Kindheitserinnerungen standhalten?

Extreme G2 ist 1998 von Acclaim Entertainment für das Nintendo 64 veröffentlicht worden und ist ein Arcade Racer mit überschnellen Motorrädern, die auch gerne mal die Schallmauer durchbrechen können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit mit einer aufladbaren Boardkanone oder auf der Strecke gefundenen Items seine Mitstreiter zu dezimieren. 

Zwar sind die auf dem betagten N64 dargestellten Geschwindigkeiten wohl kaum den angezeigten 500 und mehr km/h entsprechend, dennoch ist das Spiel sehr schnell und fordert gute Reaktionen.  Die Streckenführung ist dabei des Öfteren tückisch und erfordert in bestimmten Passagen Erfahrung  um ein häufiges von der Strecke Fliegen zu vermeiden.  Hinzukommt, das bei Kollisionen mit den Banden, der Racer stark an Geschwindigkeit verliert und sich das Vehikel gelegentlich dabei auch komplett drehen kann. Dadurch sind vor allem schwierige Strecken für ungeübte Fahrer nervig und erfordern eine Menge Übung, um sich sicher über den Kurs zu bewegen.

Dieses schon recht fordernde Spielkonzept wird durch die Anfangs angesprochenen Waffen doch ein wenig aufgelockert. So ist es möglich den Gegner mit Minen, Raketen oder zum Beispiel einem Flammenwerfer zu bearbeiten. Nicht selten kommt nur etwa die Hälfte der Fahrer überhaupt ins Ziel.

Es ist neben normalen Rennen und Turnieren gegen NPCs auch möglich gegen menschliche Spieler anzutreten. Dabei unterstützt das N64 zwei Spieler und in einem Turnier können im Hotseatmodus mehrere Spieler immer zu zweit im Ko-Modus gegeneinander antreten. Leider ist dann jedoch die Streckenauswahl reduziert. 

Extrem G2 ist technisch leider nicht mehr das schönste Spiel, doch wer könnte das in diesem grafisch sehr gewachsenen Genre heute noch erwarten. Das Spiel leidet teilweise an Framerate-Einbrüchen und extrem niedriger Sichtweite um überhaupt auf dem N64 zu laufen. Ansonsten wirkt das Spiel durchaus noch stimmig und kann vor allem bei den Waffeneffekten überzeugen.  Auch der Überschalleffekt fühlt sich heute noch sehr mächtig an und beeindruckt beim ersten Durchbrechen der Schallmauer.

Das Streckendesign beinhaltet leider einige  Stellen, an denen man von der Strecke segeln kann, was in Kombination mit der geringen Sichtweite teilweise nur durch auswendig lernen zu verhindern  ist. Zusätzlich frustrieren die teilweise unverständlichen Dreher durch Kollisionen mit dem Streckenrand.

Aufgrund des Alters hat das Spiel keine USK Kennzeichnung erhalten, ist jedoch auch nicht besonders Brutal und Sex spielt überhaupt keine Rolle, weshalb ich der USK Freigabe für den 1999 gekennzeichneten PC Titel folge und das Spiel ab sechs Jahren empfehle.

Das Spiel macht auch heute noch viel Spaß und auch wenn es meinen Kindheitserinnerungen nicht mehr ganz standhält, ist es ein grundsolides Spielkonzept von dem ich gerne mal einen aktuellen Titel sehen würde.  Kennt ihr gute Funracer über die wir berichten sollten und was haltet ihr von dem  Genre?  

Samstag, 7. März 2015

Die Anno Serie, welches ist das beste Anno?


In meinem letzten Beitrag habe ich bereits gespoilert, dass ich Anno 1404 Venedig für den bisher besten Teil der Serie halte. Bevor jetzt Nostalgiker mit der Anno 1602 Fahne wehen und Anno 2070 Fans mit dem Spielumfang und Möglichkeiten auf mich einprügeln, lasst mich kurz meine kühne Behauptung begründen.

Ja, Anno 1602 hat das Genre salonfähig gemacht und ist ein Meilenstein für die deutsche  Spielgeschichte. Auch ist das Spiel durchaus gut gealtert und hat mit dem Multiplayer immer sehr viel Spaß verbreitet. Doch selbst damit bleibt mir nichts Anderes über, als anzuerkennen, dass Blue Byte das rein subjektiv bessere Spiel für mich gemacht hat. In Anno 1404  sind zum Beispiel die auf der Karte verteilten Inseln in Nord- und Südinseln unterteilt, welche unterschiedliche Ressourcen und Fruchtbarkeiten anbieten. Um eine florierende Metropole aufzubauen ist es notwendig mindestens eine Nord-, wie auch eine Südinsel zu besitzen. Dies erfordert vom Spieler frühzeitig auf mehreren Inseln zu produzieren und zu handeln. Dies erhöht das Micromanagement, gibt mir jedoch auch die Möglichkeit verschiedene Strategien zu nutzen meine Metropolen auszubauen.  Zudem haben die einzelnen Bevölkerungsgruppen in Nord und Süd eigene Bedürfnisse um mich lange an den Bildschirm zu binden und mich zu motivieren.

Doch auch der Multiplayer ist gegenüber dem Erstlingswerk deutlich verbessert worden. So sind bis zu acht Spieler möglich, die auf bis zu vier Teams verteilt, im wirklich gut gelungenen Koop-Modus mit- und gegeneinander spielen können. Dazu ermöglicht Anno 1404 Venedig den Spielern untereinander auch Sticheleien, die in anderen Teilen kaum bis gar nicht vorkommen. Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit mit einem Kaperbrief andere Schiffe auch in Friedenszeiten anzugreifen und zu versenken. Besonders die mit der Erweiterung Venedig hinzugekommenen Geheimkabinette, mit denen man Revolten anzetteln oder mit einer Bauchtänzerin die Bewohner von der Arbeit abhalten kann, richten nicht unerheblichen Schaden in den gegnerischen Städten an. Dies lockert die Spiele ungemein auf und sorgt für so manchen Zwist zwischen den Spielern.

Viele der jetzt genannten Punkte sind natürlich auch im neuesten Teil der Serie Anno 2070 enthalten und teilweise noch ausgebaut worden. Jedoch hat dieser Teil mich leider überhaupt nicht packen können. Zwar finde ich gerade das auf Zukunft ausgerichtete Setting lobenswert mutig, jedoch leider nicht ganz zu Anno passend. Anno erzählt keine Einzelschicksale, lebt nicht von der Improvisation, sondern immer noch von einem möglichst effizienten Aufbau der Städte und deren Produktionen. Kurzum, Anno 2070 ist nicht dunkel und zerstört genug um eine Dystopie zu vermitteln während Anno 1404 Venedig  das wesentlich passendere Setting für diese Spieleserie bedient. In einer romantisierten Mittelalterwelt mit Ritterturnieren, kolossalen Bauwerken und Raubrittern wirkt es viel stimmiger eine Inselwelt aufzubauen. Dadurch wird von mir als Spieler auch nicht bei jeder Produktion hinterfragt, ob das so sinnvoll  in den Zeitlichen Kontext passt.

Für den hoffentlich bald erscheinenden Nachfolger wünsche ich mir viele Funktionen aus dem 2010 erschienen Werk Anno 1404 Venedig. Ein Setting im Norden mit den rauen Sitten der Wikinger käme mir dabei sehr entgegen. Doch was wünscht ihr euch für einen Nachfolger und welcher Teil ist euer Favorit? Lasst uns darüber doch mal in den Kommentaren diskutieren.