Erfolgreich gelandet? Erst einmal eine Fahne aufstellen. |
Kerbal Space Program ist eine Sandbox-Simulation, in der ihr
euer eigenes Raumschiff baut und steuert. Dabei ist es deutlich näher an einer
richtigen Simulation als an einem Science Fiction Spiel. Es gibt keinen
unendlichen Unwahrscheinlichkeitsdrive, Transwarpantrieb und auch
Laserschwerter sucht man vergebens. Kurz gesagt, die zum Bau zur Verfügung
stehenden Komponenten orientieren sich sehr nah an den aktuell technischen
Möglichkeiten.
Außer ein paar kleinen Steuerungshilfen, entscheidet ob wir
unsere Rakete mit genug Schub, der richtigen Gewichtsverteilung und einem
ausgetüftelten Stufen System versehen haben, über Erfolg oder Niederlage. Um
die Raketen zu bauen existieren im Spiel eine Rampe und ein Hangar. Wir können
also sowohl Flugzeuge als auch Raketen bauen.
Gerade aus diesem Tüfteln stellt das Spiel für mich seine
zentrale Motivation. Doch sind gerade auch die Flüge selbst irrsinnig spannend
und herrlich fordernd. So können ganze Raumstationen im All via Docking
zusammengebaut, Landungen auf den beiden Monden von Kerbal vollzogen und
schlussendlich auch andere Planeten samt Monde besucht werden.
Neu sind auch die in Zusammenarbeit mit der NASA hinzugefügten
Asteroiden, die besucht werden können und auch bewegbar sein sollen. Dies ist
für mit jedoch noch nicht verifiziert, da ich meinen Fokus auf das Erkunden der
direkten Umgebung von Kerbal gesetzt habe und selbst nach über 100 Stunden
Spielzeit gibt es für mich im Kerbal Universum noch jede Menge zu entdecken.
Sehr gut ist auch der neue Karriere Modus geworden, bei dem
die einzelnen Komponenten zuerst erforscht werden müssen und das Space Program
erst mit der Zeit wächst. Zum einen bekommt der Spieler dadurch sehr viele Facetten
des Gameplays mit und auch die kleineren Nebenmissionen wie Komponenten testen,
bestimmte Gebiete erkunden oder Astronauten aus Umlaufbahnen zu retten sorgen
für Abwechslung.
Das alles macht sich für mich persönlich schon sehr gut und
ich bin absolut überzeugt von dieser Erfrischend neuen und richtig gut
gelungenen Simulation, doch kleinere Macken hat diese Simulation dann doch. Das Aerodynamik System wurde erst mit dem Release in das Spiel übernommen und wirkt noch nicht fertig. So sind mir des Öfteren Jets ins Trudeln geraten. Die SAS Spielhilfe scheint in dem Moment noch überforderter als ich zu sein und verstärkt das Trudeln noch zusätzlich. Hier hätte dem Spiel ein wenig mehr Entwicklungszeit oder das Testen in der Betaphase schon geholfen.
Auch zu Spielabstürzen kam es. Allerdings nur sehr vereinzelt
und auch nur bei wirklich extrem langen Flugphasen in der untersten
Atmosphärenschicht des Planeten.
Diese Kleinigkeiten sind jedoch nicht wirklich im Spiel
relevant und treten absolut sporadisch auf.Zusammenfassend bin ich mit dem aktuellen Spiel sehr zu frieden. Es ist herrlich komplex und ein hervorragender Sandkasten für alle die schon mal Astronaut oder Forscher sein wollten. Vertrieben wird das Spiel ausschließlich als Download. Hier ist wohl www.gog.com hervorzuheben, auf dieser Plattform ist es ohne DRM zu erhalten.
Aufgrund dieser Vertriebspolitik, hat das Spiel keine USK
Einstufung. Doch das Spiel stellt Gewalt nicht besonders grausam dar, dennoch sind
Kerbals, die während einer Mission sterben, zum Beispiel bei dem Versuch auf
der Sonne zu landen, permanent aus dem Spiel und werden auch als Killed in
Action geführt. Ich denke jedoch generell, dass das Spiel trotz seiner putzigen
Aufmachung vor allem durch seine Komplexität kleinere Kinder überfordern könnte
und sich eher an Jugendliche und Erwachsene richtet.
Soweit von uns zum Kerbal Space Program, sicherlich eine der
besonderen Empfehlungen des Jahres 2015.
Herstellerwebseite: https://kerbalspaceprogram.com