Freitag, 30. September 2016

Review Dead by Daylight



Die Jagd

Mein Herz rast, sodass ich jeden einzelnen Schlag höre und spüre wie meine Adern pulsieren. Sofort höre ich auf den Generator vor mir zu reparieren und suche hinter einem kleinen Reifenstapel Deckung. Schon sehe ich einen Hünen von einem Mensch zu meinem Generator rennen.  Er hält etwas in der Hand. Etwas das aussieht wie ein großes Fleischermesser. Jetzt sucht er in der Umgebung, schaut in Schränke und kommt mir Sekunde für Sekunde näher. Schnell überprüfe ich hastig die Umgebung, dort sind ein paar Bretterstapel und eine kleine Hütte. Wenn ich es bis dahin schaffe, so denke ich,  kann ich den grobschlächtigen Mann vielleicht abhängen. Noch einmal umsehen und … Da steht er, fast zwei Meter groß, mit der Waffe erhoben und rennt direkt auf mich zu.
Ob er mich in diesem Schrank findet?


Ich renne los. Stolpere an einem Baum vorbei, in Richtung der Bretterstapel. Er kommt immer näher. Ich kann seine Schritte hören, seinen Atem, seine Gier. Ich werfe den Bretterstapel um, in den der Hüne direkt hineinrennt. Weiter! Ich muss es zur Hütte schaffen, während er sich befreit. Noch fünf Meter, noch zwei, ich bin drin. Schnell versuche ich meinen Atem zu kontrollieren und suche nach Verstecken. Im Keller? Nein, doch dort ist ein Fenster auf der Rückseite, dadurch kann ich entkommen ohne das er mich sieht. Ich schreite hindurch und höre nur ein Klack und auf einmal spüre ich den Schmerz an meinem linken Bein. Eine Bärenfalle. 

Dieser Belohnungseffekt ist einfach unbeschreiblich.
Doch keine Zeit mich der Ohnmacht vor Schmerz hinzugeben, er kommt. Ich zerre an der Falle und versuche mich zu lösen, doch zu spät. Ein Griff wie ein Schraubstock ergreift mich. Die Bärenfalle wie Spielzeug öffnend, legt er mich gleichzeitig auf seine breite Schulter und geht gemütlich wie ein Jäger mit der Beute in Richtung des Hauseingangs und dann in seinen Keller. 

Dead by Daylight

Wenn du jetzt glaubst: Ja, das ist ein toller Film für ein Kino. Dann muss ich dich enttäuschen. Das ist Dead by Daylight, ein PC Spiel, dass dich genau diese Angst und genau in dieser Form spüren lässt.
Du kannst wahlweise bei Dead by Daylight einen von vier Opfern oder den Killer spielen. Dabei ist das Spiel extrem gut, wenn es darum geht Stimmung zu vermitteln. Dies geschieht durch eine tolle Soundkulisse, einen sehr guten Grafikstil und vor allem durchs Gameplay. Die Opfer sind bis auf eine recht nutzlose Taschenlampe völlig wehrlos und müssen sich aufs Verstecken konzentrieren. Dabei ist der Jäger auch noch schneller, sodass er hinter seinen Opfern hinterher jagen kann und immer näher kommt, wenn das Opfer nicht Hindernisse oder Verstecke nutzt.
Einen großen Wert legt Dead by Daylight dabei jedoch auf die Kooperation der Opfer. Diese können sich untereinander heilen, vom Haken holen und gegenseitig beim Reparieren der Generatoren unterstützen. Die Generatoren sind für die Survivor die Möglichkeit zu gewinnen. Sobald fünf Generatoren repariert wurden, sind zwei am Rand der Map verteilte Tore mit Strom versorgt und können von den Überlebenden geöffnet werden. Durch diese ist dann ein Entkommen möglich. Wenn der Killer sehr erfolgreich ist, gibt es für den letzten Überlebenden eine zufällig verteilte Luke, über die ein direktes Entkommen möglich ist. Das Spiel macht einen recht ausgeglichenen Eindruck und es ist eher selten, dass alle Opfer dem Killer entkommen oder alle sterben.
Schon an der Einleitung werdet ihr gemerkt haben, dass ich ein absoluter Fanboy des Spieles bin. Kaum ein Spiel hat mich in so kurzen Runden, diese dauern normal nicht länger als eine viertel Stunde, so emotional an den Charakter gebunden. 

Die Lobbysuche kann schon mal eine Viertelstunde dauern.
Das Manko – Matchmaking

Das ich Dead by Daylight nach etwa einem Monat kaum noch spiele, liegt am Matchmaking System. Sobald zwei Spieler gemeinsam versuchen eine Runde zu initiieren, werden nur selten Spiele mehr gefunden und alle Teilnehmer der Partie müssen, praktisch alle 10 Sekunden auf Bereit klicken. Dies kann mitunter über eine Viertelstunde dauern und sorgt für massiven Frust. Sehr schade, denn bis auf diese Funktion ist alles perfekt und ich kann Dead by Daylight aktuell jedem empfehlen, der eine intensivere Angstkurve wie in einem Horrofilm sucht.
Das Spiel wird über Steam vertrieben, eine Box Variante ist mir bislang nicht bekannt. Für mich sind die knapp 15-20€ eine durchaus gute Investition.  


Lobbyismus in Dead By Daylight: Mit fortlaufenden Patches haben die Entwickler das fehlerhafte Matchmaking ab November 2016 behoben, somit funktioniert das Spiel nun einwandfrei.


 USK 18 ganz klar

Das Spiel hat eine ganz klare USK 18 Wertung. Nach meinem Empfinden ist das Spiel ganz klar für erwachsene Spieler und sollte auch nicht von Kindern und Jugendlichen gespielt werden. Das Spiel ist auch für Erwachsene ein harter Tobak und beweitem nicht für jedermanns Psyche geeignet. 

Freitag, 23. September 2016

Quergedacht: Das Problem Jugendschutz im Internet

Warum ist der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Gewaltdarstellung und Pornographie im Internet nur so schwer? Diese Frage wird von vielen Eltern gestellt, doch noch mehr sind sich des eigentlichen Problems gar nicht bewusst. Heute wollen wir kurz darüber reden, was dahintersteckt.

USK Alterskennzeichen (Quelle: usk.de)
Angefangen hat alles mit der idealistischen Idee der Anonymität im Internet. Jeder Nutzer soll frei und uneingeschränkt Zugriff auf alle Informationen haben, ohne dabei überwacht und kontrolliert zu werden. „Das Internet kennt seine Nutzer nicht.“ Heutzutage stimmt das natürlich nicht mehr. Surfen wir ganz normal auf Webseiten von Facebook, Google und Co., sind wir alles andere als unbeobachtet und anonym. Doch eines stimmt noch immer: „Das Internet sieht nicht wer surft.“ Über die IP-Adresse, Cookies und andere technische Mittel, lässt sich zwar nachprüfen welcher PC wann, wo, was im Internet getan hat, aber nicht wer den PC genutzt hat. Ob also nun Onkel Hans, Mutter Petra oder klein Timmi auf Inhalte für Erwachsene zugreift, ist nur schwer festzustellen. Es gibt bereits Mittel und Wege dies zu unterstützen, wie z. B. der Abgleich von Personalien, doch ist dies noch immer keine Garantie und zudem sehr aufwändig für den Anbieter und lästig für den Nutzer. Was soll man also tun? Die Anonymität gänzlich abschaffen und jeden Menschen eindeutig im Netz identifizieren? Das wäre heutzutage aber auch nicht möglich und zudem ein Sargnagel für die Freiheit.

Wenn wir den Zugang nicht kontrollieren können, sollten wir dann alles Jugendgefährdende entfernen? Kurz gesagt, das ist gar nicht möglich. Die deutsche Rechtsprechung hat nur Zugriff auf Inhalte die aus Deutschland unter deutschem Gesetz angeboten werden. Inhalte aus dem Ausland können wir nicht löschen. Sperren wäre Zensur und durch die reine Menge und das ständige Neuaufkommen nicht möglich, ohne die Freiheit der Bürger drastisch einzuschneiden. Selbst die größten Anbieter von Medien, wie YouTube und Steam, halten sich nicht an das deutsche Jugendschutzgesetz. Warum nicht? Sie müssen es auch nicht, da sie keine deutschen Unternehmen sind. Also was tun wir dann?

Das größte Problem am Jugendschutz ist nicht die Verfügbarkeit des Angebots, sondern der Umgang damit. Vor 10 Jahren gab es noch viel weniger Jugendschutz im Internet und das Angebot war kaum geringer. Geschadet hat es der Erziehung der heutigen Erwachsenen insgesamt wohl kaum. Wichtiger ist da die Vorbereitung der jungen Nutzer auf das, was sie im Internet finden können, und wen. Besonders jüngere Kinder geraten meist unabsichtlich auf jugendgefährdende Inhalte oder an andere dubiose Nutzer. Je älter ein Kind wird, desto gezielter weiß es nach ungeeigneten Inhalten zu suchen, doch desto mehr versteht es auch was es finden wird. Für alle Altersstufen gilt jedoch, dass Eltern, Staat und alle an der Erziehung beteiligten Personen ein waches Auge haben müssen. Eltern müssen ihre Kinder warnen, sie begleiten und ihnen den richtigen Umgang mit dem Internet zeigen. Schulen können hier durch Unterricht und Kurse helfen. Der Staat muss für ein geordnetes und akzeptabel sicheres Umfeld sorgen, in dem der Jugendschutz auch neue Trends aufgreift und so Lücken für Kriminelle schließt. Eine Reihe staatlicher und privater Organisationen bieten heute schon aktiv Hilfe und informieren Eltern und Jugendliche gleichermaßen über den Jugendschutz im Netz. Leider wissen das viele nicht und bleiben alleine mit dem Problem zurück. Hier müssen wir anpacken und das Angebot erweitern, aber vor allem in die Familien und Schulen bringen.


Ratgeber der USK und der EU-Initiative klicksafe.de (Quelle: usk.de, klicksafe.de)


Der idealistische Gedanke der Anonymität im Internet ist nicht schlecht, doch müssen wir mit der Freiheit, die uns geblieben ist, lernen umzugehen. Wenn wir unseren Kindern beibringen können wie das Internet funktioniert und welche Vorteile, aber auch welche Gefahren es birgt, wird es ihnen helfen eine gute Medienkompetenz zu entwickeln. Denn für die meisten Eltern kommt der Zeitpunkt, wo das Kind mehr von Meiden versteht als man selbst, und dann ist der Unterricht vorbei. 

Thief 2X –Shadows of the Metal Age

Als alter Fan der Stealth-Action Reihe Thief habe ich mich an die Anfänge zurückbegeben und die Reihe von vorne gestartet. Den ersten Teil Thief: The Dark Project (1998) konnte ich bereits in Gänze genießen und du kannst dir einen Eindruck davon auf meinem Kanal machen (Let's Play Thief Gold HD). Als kleines Häppchen vor dem zweiten Gang habe ich mir die Fan-Mod Thief 2X: Shadows of the Metal Age angesehen.

Handlung


Wie auch die Hauptreihe spielt die Mod im gleichen fiktiven Steampunk-Mittelalter. Anders ist jedoch der Hauptheld, oder besser gesagt die Heldin. Der aus Thief bekannte Meisterdieb Garett tritt beiseite und wir erleben die Geschichte der jungen Zaya. Diese reist als Händlerin aus einem fernen Land in die uns bekannte Welt, um Waren zu verkaufen und ihren Cousin zu treffen. Doch direkt nach ihrer Ankunft wird ihr Schiff entwendet und ihr Cousin ermordet. Allein und gejagt trifft sie auf den mysteriösen Malak, der ihr bei der Suche nach den Mördern ihres Cousins hilft. Sie wird von ihm zur Meisterdiebin ausgebildet und nutzt ihre Fähigkeiten, um an geheime Informationen über die Täter und Gold für den eigenen Beutel zu gelangen. Die Handlung ist zwischen dem ersten und zweiten Ziel von Thief angesiedelt und nimmt Bezug zu Personen in der Geschichte des Hauptspiels.

Quelle: Thief 2X HD Mod (http://www.moddb.com)

Gameplay


Die Modifikation bleibt dem grundlegenden Spielprinzip von Thief: The Dark Project treu. Wir schleichen durch Schatten, weichen Wachen aus oder erledigen sie heimlich, knacken Schlösser und sammeln Informationen, um schließlich an das begehrte Diebesgut zu gelangen. Wer mit dem Spielkonzept von Thief gut zurechtkommt, wird daher auch an der Mod seine Freude haben. Das Missionsdesign ist ähnlich abwechslungsreich und weiß die doch stetig gleichen Mechaniken in immer neuen Settings einzusetzen. Lediglich die Variation der Schwierigkeitsgrade fällt auffallend gering aus. Der einfachste und schwerste Grad unterscheiden sich meist nur durch Kleinigkeiten. Idealer Weise schafft man es Gegner zu umgehen, oder mit einem Hammer K.O. zu schlagen. Falls dies schiefgeht, haben wir für Notfälle aber auch blanken Stahl dabei. Es heißt also taktieren, planen und vorsichtig agieren, wenn man zum Ziel kommen will. Dennoch bringt die Mod auch ein wenig frischen Wind mit sich. Es gibt ein paar neue Items und Werkzeuge. So erhalten unter anderem Feuer, Wasser und andere Elementpfeile eine zweite Funktion. Ein Eispfeil erzeugt eine kleine Plattform im Wasser, auf der man stehen kann, und ein Lichtpfeil bringt Licht in entlegene Ecken. Efeupfeile funktionieren wie Seilpfeile, nur auch an Metallgittern. Auch wird ein stärkerer Fokus auf Rätsel und Verstecke gelegt, welche sonst in Thief eher eine Randerscheinung sind.

Technik


Technisch liegt die Mod auf gleichem Niveau wie die ersten beiden Teile, die sich in dieser Hinsicht ebenfalls nur gering voneinander unterscheiden. Wie auch in Teil 1 habe ich einen HD-Mod installiert, um die Grafik ein Stückweit erträglicher zu machen. Immerhin stammt die Technik noch aus 1998 und ist damit in 2016 schon stolze 18 Jahre alt. Die heute noch immer aktive Community lässt nicht locker und so erscheint auch bald für Teil 2 eine Reihe von neuen Modifikationen. Die Sprachausgabe gibt es hier jedoch nur in Englisch, aber mit einem Deutsch-Patch der Community erhalten wir immerhin Untertitel. Für eine Modifikation leisten die Sprecher eine sehr solide Arbeit, was schon in manch professionellen Titeln deutlich schlechter ausfiel.

Jugendgerecht?


Als kostenlose Modifikation zum Herunterladen erhält Thief 2X Shadows of the Matel Age keine Alterseinstufung durch die USK. Das zugehörige Hauptspiel Thief 2 wurde als USK 16 eingestuft. Maßgeblich sind hierfür vermutlich die bedrohliche Stimmung und die Gewaltdarstellung durch Blut und die Möglichkeit des Mords an Gegnerfiguren. Die Modifikation ist in diesen Dingen auf gleichem Niveau, zudem jedoch freizügiger in der Darstellung von Personen. Unser Let’s Play wurde in diesen Stellen zensiert, um den Jugendrichtlinien von YouTube zu entsprechen.

Fazit


Die Mod zum zweiten Teil, welche ursprünglich aus der Auflösung des Entwicklerstudios Looking Glass als Fan inspirierter Abschluss der Reihe entstand, wurde eine schöne Eigeninterpretation, die auch nach dem Reboot nicht ihre Daseinsberechtigung verloren hat. Als Fazit kann ich jedem der die alten Teile mag auch die Mod nur ans Herz legen.
Ich verlinke euch die Mod, Patches und die Videos auf meinem Kanal und hier unter dem Artikel. Habt ihr die Mod oder die anderen Teile gespielt? Falls ja, lasst doch mal einen Kommentar da und nennt eure Lieblingsmomente oder den eurer Meinung nach besten Teil.

Links

Thief 2X
Alle Folgen Let's Play Thief 2X HD 
HD Texturen Thief 2X HD Mod

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