Bei dem neuesten Projekt von CD Projekt Red ist die Closed
Beta gestartet und ich durfte mir einen ersten Eindruck von dem neuen
Kartenspiel vermitteln.
Gwent ist das Kartenminispiel, dass beim Rollenspielhit The Witcher
3 integriert ist. Dieses Minispiel ist nun als eigenes Spiel in Entwicklung.
Dabei werden, wie im ursprünglichen Titel, Karten in drei Reihen entsprechend
für Nahkampf, Fernkampf und Artillerie platziert. Jede Karte hat einen
Stärkewert, der dann zusammengerechnet wird. Wer die meisten Punkte sammelt
gewinnt die Runde. Zusätzlich gibt es noch einige Karten, die die eigenen
Karten stärken oder die des Gegenspielers schwächen oder vernichten.
Dabei bietet das neue eigenständige Gwent wie erwartet zwar deutlich
mehr Interaktionen als das in The Witcher 3 integrierte Minispiel, doch von
einer Spieltiefe wie bei Magic The Gathering ist man noch meilenweit entfernt. Hier
bleibt abzuwarten, ob das Spiel mit der aktuell in der Beta vorhanden
Komplexität genug Abwechslung bieten kann, oder das bisherige System ausgebaut
wird. Nicht zuletzt lebt ein Sammelkartenspiel von den Möglichkeiten des
Deckbaus.
Work in Progress - Das Schlachtfeld |
Nach nur wenigen Spielstunden vermisse ich schmerzhaft eine
Funktion. Es gibt keinen Chat. Ohne Sprach- oder Textchat bleiben meine Gegner
immer anonym und bieten mir während des Spiels kein Feedback. Somit kann ich mir
kein Bild von meinem Gegenüber machen. Das fehlt mir bei fast allen TCGs auf
dem PC und ist der Grund, weshalb ich mich bislang für solche Spiele immer nur sehr
kurz begeistern kann, dann wieder an den Spieltisch unseres Magic Stammtisches zurückkehre
und das virtuelle Kartenspielen ad acta lege.
Schon in dieser ersten Beta Phase ist der Shop im Spiel
freigeschaltet und offenbart ein durchaus übliches Boostersystem, bei dem gegen
harte Euros und ab und zu auch durch eine Ingame Währung zufällige Karten erworben
werden können. Die Preise sind dabei durchaus normal im Vergleich zu anderen
Kartenspielen. Bei den seltenen Karten gibt das Spiel immer drei Karten zur
Auswahl, was zumindest eine wesentlich bessere Chance bietet eine passende Karte
für die eigenen Decks zu erhalten.
Work in Progress - Hier der Shop, die Preise können sich noch ändern. |
Dieses Booster und Ingame-Shop System ist das Einzige, was
ich zum Thema Jugendschutz zu bemängeln habe. Das Spiel ist verständlich, kommt
ohne explizite Szenen aus kann somit auch von jüngeren Spielern ohne weiteres gespielt
werden. In der aktuellen Closed Beta ist sogar schon eine gute deutsche Übersetzung
enthalten, die andere Spiele selbst Jahre nach dem Release nicht hinbekommen. Die
einzelnen Matches dauern zwar in der Regel nur etwa eine viertel Stunde, doch
spielt man oft gegen andere Spieler und kann somit nicht ohne weiteres eine
Pause machen oder die Runde beenden.
Wie schon mehrfach erwähnt, ist das Spiel noch in der
geschlossenen Beta Phase und somit noch in der Entwicklung. Es ist also sehr
wahrscheinlich, dass sich an dem Spiel noch einiges ändert. Das können auch
komplette Systeme sein. Doch schon jetzt läuft das Spiel bis auf ein oder zwei
Serverprobleme ohne Abstürze, ohne Verzögerungen und sehr flüssig.