Freitag, 21. Februar 2014

Arma II - DayZ -Mod


Eigentlich hatte ich mich von der Welt der Ego-Shooter schon komplett distanziert. Nicht aus moralischen Gründen, wie sie so oft von den Medien propagiert werden, sondern weil „Battlefield“, „Call of Duty“ und deren unzähligen Nacheiferer, mich einfach gelangweilt haben. Mir hat die Jagd nach Killstreaks und der schnellen Aktion einfach kein Erfolgserlebnis mehr gebracht.

Mitten in dieser für mich schon fast vollständigen Abkehr, wurde mir dann gleich von mehreren Seiten das Spiel Arma II mit der DayZ–Mod empfohlen.  Ich bin also mit einiger Zurückhaltung und Skepsis an diesen Shooter gegangen. Schon das Grundspiel ist in einer deutlich anderen Welt eingeordnet. Es wird Wert auf Realismus und taktischen Vorgehen gelegt, so sind große Karten mit mehreren Quadratkilometern üblich und auch Bulletdrop und schleichendes Vorgehen sind Standard. Doch muss ich gestehen, meiner Shooterabstinenz geschuldet, habe ich das Hauptspiel kaum drei Stunden gespielt und kann hierzu nicht viel berichten.

Die Mod, die alles anders macht ist DayZ. Man wird mitten in eine lebensfeindliche Umwelt an den Strand gespült. Ohne Waffen und Verpflegung bedeutet es nun zu überleben. Dies ist nicht so einfach denn überall, wo es etwas zu holen gibt, sind auch Zombies vorhanden. Wir reden hier nicht von langsamen und nur in Maßen gefährlichen Biestern. Die Zombies sind über kurze Distanzen schneller als der Spieler und können euch mit bösen Schlägen zu Boden reißen, oder euch gar die Beine brechen. Auch ist es möglich zu Bluten, Ohnmächtig zu werden, oder sich zu Infizieren. Letzteres bedeutet dann einen langsamen Tot, wenn man nicht die richtigen Medikamente findet.

Die Standardkarte ist Tschernarus, eine fiktive Welt von 225 km² Größe, auf der sich bis zu 50 Spieler befinden können. Das bedeutet, dass man wirklich viel Fläche hat, was für eine Weite sorgt, welche das postapokalyptische Setting perfekt unterstreicht. Für mich ist dies ein zentraler Punkt, der für ein solches Szenario wichtig ist.  Und genau das Erzeugen von Gefühlen wie Angst, Hass und Verlorenheit ist auch die absolute Stärke der Mod.

Dem Spieler wird jede Freiheit gelassen sich in der Welt zu Recht zu finden, wie er es möchte. Es ist möglich freundlich gegenüber Mitspielern zu sein und als Gruppe zusammenzuarbeiten. Doch jederzeit ist Verrat möglich. So ist eine Gruppendynamik vorhanden, welche einem immer das Gefühl gibt bedroht zu sein. Verstärkt wird dies noch dadurch, dass sämtlicher Loot neu gesucht werden muss, wenn man es nicht zu seiner Leiche schafft, welche wahrscheinlich in der Zeit eh schon vom Mörder leergeräumt wurde, oder wenn man nicht bereits ein Lager erstellt hat an dem man andere gesammelte Gegenstände aufbewahrt.  Die Lager bleiben allerdings permanent auf dem Server und können von anderen Spielern gefunden und ausgeräumt werden. Das nimmt dem Spieler jegliche Sicherheit.

Man merkt mir also schon an, dass ich das Spielsystem genial finde und dennoch darf man nicht vergessen, dass es sich hierbei nur um einen Mod in der Alpha-Phase handelt. Das kommt vor allem durch umständliche Menüs und Bugs zum Vorschein. So sind z.B. keine Shortcuts für Items und Waffen vorhanden, wie es in Rollenspiel längst üblich ist.  Der Charakter bleibt zum Waffe wechseln stehen und lässt sich in aller Ruhe von Zombies fressen. Auch sind die Zombies, aufgrund der Basis der Arma II Engine, in der es eigentlichen keinen Nahkampf gibt, verbuggt. Sie Rennen durch Wände und laufen auch ansonsten sehr komische Wege. Auch sind andere Buggs wie das Brechen von Knochen beim Durchkriechen von Haustüren und so weiter vorhanden. Die Spieler müssen also sich darauf einstellen, dass das Spiel Flexibilität und eine gewisse Fehlertoleranz fordert.

Die Grafik ist auch wenn das Hauptspiel aus dem Jahr 2010 ist, immer noch stimmig und hübsch, auch wenn es sich nicht um das Non-Plus-Ultra handelt.

Alles in allem kann man sagen, dass das Spiel für Masochisten ist. Schwer, mitunter mit starken Frustmomenten und genau das sorgt für Empfindungen und Belohnungen, die als besonders intensiv und hochwertig empfunden werden und die andere Spiele nicht vermitteln können.   

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