Samstag, 7. März 2015

Die Anno Serie, welches ist das beste Anno?


In meinem letzten Beitrag habe ich bereits gespoilert, dass ich Anno 1404 Venedig für den bisher besten Teil der Serie halte. Bevor jetzt Nostalgiker mit der Anno 1602 Fahne wehen und Anno 2070 Fans mit dem Spielumfang und Möglichkeiten auf mich einprügeln, lasst mich kurz meine kühne Behauptung begründen.

Ja, Anno 1602 hat das Genre salonfähig gemacht und ist ein Meilenstein für die deutsche  Spielgeschichte. Auch ist das Spiel durchaus gut gealtert und hat mit dem Multiplayer immer sehr viel Spaß verbreitet. Doch selbst damit bleibt mir nichts Anderes über, als anzuerkennen, dass Blue Byte das rein subjektiv bessere Spiel für mich gemacht hat. In Anno 1404  sind zum Beispiel die auf der Karte verteilten Inseln in Nord- und Südinseln unterteilt, welche unterschiedliche Ressourcen und Fruchtbarkeiten anbieten. Um eine florierende Metropole aufzubauen ist es notwendig mindestens eine Nord-, wie auch eine Südinsel zu besitzen. Dies erfordert vom Spieler frühzeitig auf mehreren Inseln zu produzieren und zu handeln. Dies erhöht das Micromanagement, gibt mir jedoch auch die Möglichkeit verschiedene Strategien zu nutzen meine Metropolen auszubauen.  Zudem haben die einzelnen Bevölkerungsgruppen in Nord und Süd eigene Bedürfnisse um mich lange an den Bildschirm zu binden und mich zu motivieren.

Doch auch der Multiplayer ist gegenüber dem Erstlingswerk deutlich verbessert worden. So sind bis zu acht Spieler möglich, die auf bis zu vier Teams verteilt, im wirklich gut gelungenen Koop-Modus mit- und gegeneinander spielen können. Dazu ermöglicht Anno 1404 Venedig den Spielern untereinander auch Sticheleien, die in anderen Teilen kaum bis gar nicht vorkommen. Es besteht zum Beispiel die Möglichkeit mit einem Kaperbrief andere Schiffe auch in Friedenszeiten anzugreifen und zu versenken. Besonders die mit der Erweiterung Venedig hinzugekommenen Geheimkabinette, mit denen man Revolten anzetteln oder mit einer Bauchtänzerin die Bewohner von der Arbeit abhalten kann, richten nicht unerheblichen Schaden in den gegnerischen Städten an. Dies lockert die Spiele ungemein auf und sorgt für so manchen Zwist zwischen den Spielern.

Viele der jetzt genannten Punkte sind natürlich auch im neuesten Teil der Serie Anno 2070 enthalten und teilweise noch ausgebaut worden. Jedoch hat dieser Teil mich leider überhaupt nicht packen können. Zwar finde ich gerade das auf Zukunft ausgerichtete Setting lobenswert mutig, jedoch leider nicht ganz zu Anno passend. Anno erzählt keine Einzelschicksale, lebt nicht von der Improvisation, sondern immer noch von einem möglichst effizienten Aufbau der Städte und deren Produktionen. Kurzum, Anno 2070 ist nicht dunkel und zerstört genug um eine Dystopie zu vermitteln während Anno 1404 Venedig  das wesentlich passendere Setting für diese Spieleserie bedient. In einer romantisierten Mittelalterwelt mit Ritterturnieren, kolossalen Bauwerken und Raubrittern wirkt es viel stimmiger eine Inselwelt aufzubauen. Dadurch wird von mir als Spieler auch nicht bei jeder Produktion hinterfragt, ob das so sinnvoll  in den Zeitlichen Kontext passt.

Für den hoffentlich bald erscheinenden Nachfolger wünsche ich mir viele Funktionen aus dem 2010 erschienen Werk Anno 1404 Venedig. Ein Setting im Norden mit den rauen Sitten der Wikinger käme mir dabei sehr entgegen. Doch was wünscht ihr euch für einen Nachfolger und welcher Teil ist euer Favorit? Lasst uns darüber doch mal in den Kommentaren diskutieren.

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