Letztens habe ich euch in meinem ersten Eindruck zu theWitcher 3: Wild Hunt meine Vorfreude und Begeisterung über die umfangreichen Nebenquests
geschildert.
Doch wie sieht es nun nach über 60 Spielstunden aus. Ein
Spiel, das mich so lange fesselt und mit guten Geschichten versorgt, kann
grundsätzlich nicht alles falsch gemacht haben. Aktuell gehört the Witcher 3
ganz klar zu den besten Rollenspielen, die ich jemals gespielt habe.
Doch ist nicht alles perfekt und einige Mechaniken sind
oberflächig betrachtet zwar super, doch sobald es weiter in die Tiefe geht
verliert es seine Magie. Besonders schnell ist mir dies bei den nicht
questrelevanten Charakteren aufgefallen. Diese sind einfach nur da und
präsentieren beim Ansprechen einen oder zwei Einzeiler und ignorieren dich
dann. Dies ist vor allem für Spieler, die möglichst ohne die Minimap und
Questpfeile spielen wollen, sehr schade, denn so müssen Personen, die wir
eigentlich nicht kennen oder wo wir zumindest nicht direkt wissen wo sie sich
aufhalten, direkt und ohne Umweg aufgesucht werden.
Auch die Kollisionsabfrage der NPCs gefällt mir nicht, denn
diese scheint einzig darauf ausgelegt zu sein, von meiner treuen Plötze, ein toller
Name für ein Pferd, im gestreckten Galopp umgeritten zu werden. Denn genau die
gleiche Reaktion zeigen die NPCs auch, wenn man sich einfach mal auf die Straße
stellt und abwartet bis ein Passant dich anläuft.
Auch das Inventar und Itemsystem finde ich noch nicht
hundert prozentig gelungen. So sind die Satteltaschen für Plötze einfach eine
direkte Vergrößerung des Inventars, kein Umpacken oder Sortieren ist notwendig
oder möglich. Das mag für viele Spieler super sein, doch ich habe es sehr
genossen in den Fallout Teilen meine eigene Wohnung vollzustellen und Zeugs zu
sammeln. Dies ist ein sehr kontroverses Thema unter Rollenspielern und ich kann
es sehr verstehen, dass es einfach und übersichtlich sein soll und genau das
ist das Inventar von the Witcher 3, ich hätte es aber gerne anders.
Beim Itemsystem finde ich vor allem die Lootbarkeit nicht
passend zur Inversion. Einfaches Beispiel: Ich sehe einen Schrank vollgestopft
mit Büchern, Phiolen, hochwertigen Stoffen und schönem Geschmeide und was kann
ich mitnehmen? Ein wenig Trockenobst. Auch hier gilt für mich, dass ich andere
Dinge mitnehmen würde, und im Vergleich mit den Bethesda Titeln bei denen ich
fast jedes Item in der Welt positioniert finden kann oder zumindest in die Welt
legen kann, fühle ich hier eine leichte Einschränkung.
Nun, ihr merkt schon ich nörgle hier auf dem höchsten Niveau
das möglich ist. CD Projekt Red hat in meinen Augen ein richtig gutes Spiel abgeliefert
und ich bin sehr zufrieden.
So habe ich auch etwas gefunden, dass mich mit der Zeit
immer mehr gefesselt hat und das nennt sich Gwent. Dieses kleine Ingame-Sammelkartenspiel
ist spitze und ich habe dabei schon mehr Zeit verbracht als beim aktuellen
Computersammelkartenspielprimus, tolles Wort, Hearthstone. Gwent ist sehr gut
in the Witcher integriert, praktisch bei jedem Händler kann gespielt werden und
es gibt auch einige Nebenquests die dich gegen besondere Gwentspieler antreten
lassen.
Der Witcher 3 hält also auch dem zweiten deutlich
kritischeren Blick von mir stand und ist trotz einiger Kleinigkeiten eines der
besten Spiele des Jahres und bekommt eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.
Dieser Titel ist Pflicht für alle die behaupten Fans vom Singleplayer
Rollenspiel zu sein. Die Stories sind super, besonders die Qualität vieler
Nebenquests hat mich überzeugt. Die Welt ist glaubhaft vom Krieg zerrüttet und
entsprechend fies, ohne dabei allzu stark in Klischees aufzugehen, dass von der
Dummheit der Menschen mal abgesehen. Die
Grafik ist der Hammer und das Spiel hat überraschend wenig Bugs. Spielrelevante
Bugs hatte ich überhaupt keine
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