Warum stell ich euch solch ein Spiel vor? Na ganz klar, Star
Wars Galactic Battleground ist ein Paradebeispiel dafür, wie ich mich täuschen
kann und wie man ein gutes Lizenzspiel herstellt. Zudem ist es nebenbei eines
der besten Real-Time-Strategy (RTS) Spiele das es je gab.
Doch fangen wir erst einmal vorne an. Star Wars Galactic
Battleground ist ein Real-Time-Strategy , das auf der Genie Engine basiert.
Diese Engine wurde auch bei Age of Empires und Age of Empires II verwendet und dementsprechend
spielt sich auch SWGB. Es gibt vier Ressourcen, dazu eine sehr ähnliche
Gebäudeauswahl und die gleichen Siegbedingungen wie bei Age of Empires II.
Soweit so gut, es spielt sich also wie Age of Empires II, sieht ähnlich aus wie
Age of Empires II. Ist es also eine Age of Empires II Mod? Nicht ganz. Zum
einen ist es natürlich in das Zukunftsszenario von StarWars integriert, zudem fügt
SWGB dem bekannten Spielprinzip eine dritte Klasse an Einheiten hinzu. So
können neben Land und Wassereinheiten nun auch noch eine ganze Reihe an
Flugzeugen gesteuert werden. Diese sind umfassend integriert worden und dem
Stein-Schere-Papier Prinzip folgend gibt es bei sämtlichen anderen Gattungen
nun spezielle Anti-Air Einheiten und auch neue Türme, die eine aktive
Luftabwehr bieten. Auch die Flugzeuge selbst Staffeln sich noch einmal in Jäger
und Bomber.
Dadurch wird das strategische planen im Kampf um einiges
komplexer. Zudem wird versucht dem typischen RTS Prinzip „Wer zuerst angreift
gewinnt“ etwas entgegen zu wirken. Es gibt nun spezielle Gebäude die Regional
einen Schild aufladen. Durch diese Schildgeneratoren werden Gebäude und
Einheiten in der Umgebung mit einem langsam aufladenden zusätzlichen
Lebensbalken versehen, der die Lebenspunkte mal eben verdoppelt und somit eine
Verteidigung deutlich erleichtert. Zusammen mit den sehr mächtigen Festungen
können extrem starke Bollwerke geschaffen werden.
Dementgegen wird je Volk eine extrem teure Spezialeinheit
entgegengesetzt, um eine unendliche Verteidigungsschlacht zu vermeiden, und
dennoch gestalten sich Angriffe auf die Bollwerke wesentlich verlustreicher als
noch in Age of Empires II. Das Balancing stimmt dennoch, denn auch die
Jedi-Ritter, obwohl sie schon ein Gefühl der Stärke vermitteln, sind nicht
unbesiegbar.
Das Alter der Engine ist nicht von der Hand zu weisen und
während im gleichen Jahr WarCraft III das Licht der Welt erblickte und mit
seinen Helden, dem Levelsystem und seiner 3D Grafik das RTS Genre mal eben
revolutionierte und mit den Dota Karten gleichzeitig noch den Grundstein für
die heute erfolgreichsten E-Sport Titel legte, wirkte StarWars mit seinen 2D
Sprites altbackend. Deswegen wurde das Spiel gerade in der Zielgruppe nur mäßig
angenommen und konnte den Erfolg des technischen Vorgängers nicht wiederholen.
Somit ist dieses Spiel zwar am breiten Publikum vorbeigegangen, ich kann es
dennoch jedem empfehlen der ein solides Strategiespiel sucht. Wer dann noch Fan
von StarWars ist, für den gehört es zur absoluten Pflicht, denn es bietet schon
einige Hintergrundinformationen die man ansonsten aus den Filmen nicht bekommt.
Für ein Strategiespiel typisch gibt es eine
Gewaltdarstellung, die jedoch durch die Isoperspektive relativ abstrakt wirkt.
Dem Spiel wurde, wie in dem Genre üblich, von der USK eine Freigabe ab 12 Jahren
bestätigt und das ist auch das Alter, dem ich dieses Spiel nahelegen würde. Wie
gesagt ist die Gewaltdarstellung nicht drastisch und das Spiel haut auch eine
deutsche Sprachausgabe, dennoch ist es relativ komplex und könnte wesentlich jüngere
Spieler überfordern. Sehr löblich finde ich die Siegmöglichkeiten ohne
Vernichtung, so ist es auch möglich mit einem Weltwunder oder mit dem Sammeln
aller Holocrons zu gewinnen.
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